Die Diktatur der politisch Korrekten

Eigentlich wollte ich ja während der Corona-Krise keine Statements abgeben.
Die Zahl von echten, falschen, … Experten, die uns jeden Tag sagen, wie schlecht oder gut alles läuft, die alles und jeden kritieseren oder loben oder …
„gehen mir auf den Sack“ – also verbringe ich möglichst viel Zeit mit Lesen, sapziergehen und besonders Gartenarbeit.

Aber neben Corona gibt es jedoch ein weiteres Thema, dass mich tierisch nervt:
Die aufgezwungene politische Korrektheit – Wortbeiträge im Radio sind nicht mehr zu verestehen, weil man sich dort gezwungen sieht, an alles noch ein *innen anzuhängen (angeblich weil sich sonst Gruppen ausgeschlossen fühlen…) Das aber durch die *innen erst recht eine Ausgrenzung von Menschen und Gruppen einhergeht, nähmlich die, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen, vergessen die angeblich so politisch Korrekten.

Neben der Sprache wird jedoch auch Geschichte/Geschichten und Wissenschaft „verhunzt“, Mark Twains „Die Abenteuer des Huckleberry Finn“ wird von bestimmten Menschen als rassistisch angesehen, weil der Protagonist neben dem Underdog Huckleberry ein Afro-Amerikaner Namens „Nigger Jim“ ist.

Ein Zitat aus Wickipedia macht deutlich das auch eine andere Sicht auf diese
Geschichte möglich ist (ob dies die“Betroffenen“ jedoch auch sehen wollen ist leider fraglich):

In dem Roman gehen ein unbeschulter, individualistischer weißer Außenseiter und ein rechtloser dunkelhäutiger Sklave zusammen erfolgreich ihren widrigen Weg den Mississippi stromab. Der Roman gilt in der landläufigen Amerikanistik als eine der klassischen Verkörperungen des amerikanischen Traumes, des Strebens nach Glück, wie es in der Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung proklamiert wurde. Er kann dadurch, dass Twain darin ganz selbstverständlich beide gemeinsam dieses „Glück“ (in Form eines zumindest menschenwürdigeren Lebens) „anstreben“ lässt, vor allem als eine eindeutige politische Stellungnahme gegen den Rassismus angesehen werden, der Schwarze zu der beschriebenen Zeit und noch lange danach von diesem – nur theoretisch für „alle“ proklamierten – Recht ausschloss.

Ja, Nigger war ein Schimpfwort, auch möglich das Neger als Schimpfwort verwendet wurde und wird und ja auch den Song-Text von Stephan Remmler

Mein Freund ist Neger kann obwohl es Remmler gerade darum geht etwas gegeb Rassismus zu sagen, als rassistisch ausgelegt werden, weil das N-Wort
vorkommt.

Aber mir ist es lieber, wenn jemand einen „Neger“ als seinen Freund bezeichnet, als wenn jemand auf einen „Afro-Amerikaner“ (Wo bleiben die
Afro-Europäer, die Afro-Afrikaner, und ….) herabblickt oder dikriminiert.

Leider macht sich eine Einstellung eben nicht an der angeblich „richtigen“ Wortwahl fest.